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   OLG Nürnberg, 08.05.2012 - 12 U 2016/11   

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https://dejure.org/2012,4736
OLG Nürnberg, 08.05.2012 - 12 U 2016/11 (https://dejure.org/2012,4736)
OLG Nürnberg, Entscheidung vom 08.05.2012 - 12 U 2016/11 (https://dejure.org/2012,4736)
OLG Nürnberg, Entscheidung vom 08. Mai 2012 - 12 U 2016/11 (https://dejure.org/2012,4736)
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Volltextveröffentlichungen (7)

  • openjur.de

    Pflichtteilsrecht: Entziehungsgrund der Begehung schwerer Straftaten und der Verbüßung langjähriger Haftstrafen; Voraussetzungen und Wirkungen einer Verzeihung

  • IWW
  • Deutsches Notarinstitut

    BGB §§ 2333, 2337
    Pflichtteilsentziehung; Verzeihung gemäß § 2337 BGB

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    BGB § 2333; BGB § 2337
    Entziehung des Pflichtteils wegen Begehung einer schweren Straftat; Begriff der Verzeihung im Sinne von § 2337 BGB

  • datenbank.nwb.de(kostenpflichtig, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (4)

  • onlineurteile.de (Kurzmitteilung)

    Vater entzog dem Sohn den Pflichtteil - "Verzeihung" des Erblassers macht den Pflichtteilsentzug unwirksam

  • erbrecht-ratgeber.de (Kurzinformation)

    Entziehung des Pflichtteils kommt nach einer Verzeihung durch den Erblasser nicht mehr in Frage

  • rechtstipps.de (Kurzinformation)

    Pflichtteilsentzug wird durch Verzeihung unwirksam

  • anwalt.de (Kurzinformation)

    Kein Pflichtteilsentzug nach Verzeihung?

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW-RR 2012, 1225
  • FamRZ 2013, 330
 
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Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (10)

  • OLG Frankfurt, 22.09.1993 - 17 U 43/92

    Zu den Voraussetzungen einer Verzeihung nach § 2337 BGB

    Auszug aus OLG Nürnberg, 08.05.2012 - 12 U 2016/11
    Es ist auch nicht erforderlich, dass der Erblasser sich der mit der Verzeihung eintretenden Unwirksamkeit der Pflichtteilsentziehung bewusst ist; ausreichend ist, dass er den moralischen Gehalt seines Verhaltens begreift (BGH, Urteil vom 07.06.1961 - V ZR 18/60, MDR 1961, 840; Urteil vom 18.12.1964 - V ZR 207/62, MDR 1965, 287; Urteil vom 01.03.1974 - IV ZR 58/72, MDR 1974, 742; Urteil vom 23.05.1984 - IVa ZR 229/82, BGHZ 91, 273; OLG Frankfurt, Urteil vom 22.09.1993 - 17 U 43/92, juris; OLG Köln MDR 1997, 66; OLG Köln ZEV 1998, 144; OLG Hamm NJW-RR 2007, 1235; Palandt/Weidlich, BGB 71. Aufl. § 2337 Rn. 1; Lange in: MünchKomm-BGB, 5. Aufl. § 2337 Rn. 1ff., 7; Olshausen in: Staudinger, BGB Neubearbeitung 2006 § 2137 Rn. 1ff.).

    Allerdings kann für eine Verzeihung der Wegfall des Kränkungsempfindens dann möglicherweise nicht ausreichen, wenn sich der Gekränkte vom Kränkenden - etwa sogar infolge einer durch die Kränkung in Gang gesetzten Entfremdung - innerlich völlig gelöst hat, wenn also Gleichgültigkeit eingetreten ist; umgekehrt schließt sogar ein in gewissem Umfang noch bestehendes Bewusstsein der früheren Kränkung - "vergeben, aber nicht vergessen" - eine Verzeihung nicht notwendig aus (BGH, Urteil vom 07.06.1961 a.a.O.; Urteil vom 23.05.1984 a.a.O.; OLG Frankfurt, Urteil vom 22.09.1993 a.a.O.; OLG Köln ZEV 1998, 144; Palandt/Weidlich a.a.O. § 2337 Rn. 1; Lange in: MünchKomm-BGB, 5. Aufl. § 2337 Rn. 1; vgl. Olshausen in: Staudinger a.a.O. § 2337 Rn. 19ff.).

    Für eine Verzeihung ist es in der Regel ausreichend, wenn in dem Verhältnis des späteren Erblassers zu dem Abkömmling ein Wandel zur Normalität im Sinne eines Wiederauflebens der familiären Beziehungen stattgefunden hat (OLG Frankfurt, Urteil vom 22.09.1993 a.a.O.).

  • OLG Hamm, 22.02.2007 - 10 U 111/06

    Enterben ist gar nicht so einfach

    Auszug aus OLG Nürnberg, 08.05.2012 - 12 U 2016/11
    41 b) Es erscheint zwar naheliegend, die vom Kläger begangenen Straftaten und verbüßten Haftstrafen als Entziehungsgrund i.S.d. § 2333 Nr. 5 BGB a.F. ("ehrloser und unsittlicher Lebenswandel") bzw. als Entziehungsgrund i.S.d. § 2333 Abs. 1 Nr. 4 Satz 1 BGB n.F. ("Unzumutbarkeit der Teilhabe des Abkömmlings am Nachlass wegen rechtskräftiger Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr ohne Bewährung wegen einer vorsätzlichen Straftat") zu qualifizieren (wobei der Senat offen lässt, ob diese Umstände entsprechend § 2336 Abs. 2 Satz 1 Halbsatz 2 BGB n.F. hinreichend konkret in der letztwilligen Verfügung des Erblassers angegeben waren; vgl. insoweit OLG Dresden ZEV 1999, 274; OLG Hamm NJW-RR 2007, 1235; Lange in: MünchKomm-BGB, 5. Aufl. § 2336 Rn. 8ff.).

    Es ist auch nicht erforderlich, dass der Erblasser sich der mit der Verzeihung eintretenden Unwirksamkeit der Pflichtteilsentziehung bewusst ist; ausreichend ist, dass er den moralischen Gehalt seines Verhaltens begreift (BGH, Urteil vom 07.06.1961 - V ZR 18/60, MDR 1961, 840; Urteil vom 18.12.1964 - V ZR 207/62, MDR 1965, 287; Urteil vom 01.03.1974 - IV ZR 58/72, MDR 1974, 742; Urteil vom 23.05.1984 - IVa ZR 229/82, BGHZ 91, 273; OLG Frankfurt, Urteil vom 22.09.1993 - 17 U 43/92, juris; OLG Köln MDR 1997, 66; OLG Köln ZEV 1998, 144; OLG Hamm NJW-RR 2007, 1235; Palandt/Weidlich, BGB 71. Aufl. § 2337 Rn. 1; Lange in: MünchKomm-BGB, 5. Aufl. § 2337 Rn. 1ff., 7; Olshausen in: Staudinger, BGB Neubearbeitung 2006 § 2137 Rn. 1ff.).

  • BGH, 23.05.1984 - IVa ZR 229/82

    Grober Undank bei Verfehlung eines Dritten - Verzeihung

    Auszug aus OLG Nürnberg, 08.05.2012 - 12 U 2016/11
    Es ist auch nicht erforderlich, dass der Erblasser sich der mit der Verzeihung eintretenden Unwirksamkeit der Pflichtteilsentziehung bewusst ist; ausreichend ist, dass er den moralischen Gehalt seines Verhaltens begreift (BGH, Urteil vom 07.06.1961 - V ZR 18/60, MDR 1961, 840; Urteil vom 18.12.1964 - V ZR 207/62, MDR 1965, 287; Urteil vom 01.03.1974 - IV ZR 58/72, MDR 1974, 742; Urteil vom 23.05.1984 - IVa ZR 229/82, BGHZ 91, 273; OLG Frankfurt, Urteil vom 22.09.1993 - 17 U 43/92, juris; OLG Köln MDR 1997, 66; OLG Köln ZEV 1998, 144; OLG Hamm NJW-RR 2007, 1235; Palandt/Weidlich, BGB 71. Aufl. § 2337 Rn. 1; Lange in: MünchKomm-BGB, 5. Aufl. § 2337 Rn. 1ff., 7; Olshausen in: Staudinger, BGB Neubearbeitung 2006 § 2137 Rn. 1ff.).

    Allerdings kann für eine Verzeihung der Wegfall des Kränkungsempfindens dann möglicherweise nicht ausreichen, wenn sich der Gekränkte vom Kränkenden - etwa sogar infolge einer durch die Kränkung in Gang gesetzten Entfremdung - innerlich völlig gelöst hat, wenn also Gleichgültigkeit eingetreten ist; umgekehrt schließt sogar ein in gewissem Umfang noch bestehendes Bewusstsein der früheren Kränkung - "vergeben, aber nicht vergessen" - eine Verzeihung nicht notwendig aus (BGH, Urteil vom 07.06.1961 a.a.O.; Urteil vom 23.05.1984 a.a.O.; OLG Frankfurt, Urteil vom 22.09.1993 a.a.O.; OLG Köln ZEV 1998, 144; Palandt/Weidlich a.a.O. § 2337 Rn. 1; Lange in: MünchKomm-BGB, 5. Aufl. § 2337 Rn. 1; vgl. Olshausen in: Staudinger a.a.O. § 2337 Rn. 19ff.).

  • BGH, 07.06.1961 - V ZR 18/60
    Auszug aus OLG Nürnberg, 08.05.2012 - 12 U 2016/11
    Es ist auch nicht erforderlich, dass der Erblasser sich der mit der Verzeihung eintretenden Unwirksamkeit der Pflichtteilsentziehung bewusst ist; ausreichend ist, dass er den moralischen Gehalt seines Verhaltens begreift (BGH, Urteil vom 07.06.1961 - V ZR 18/60, MDR 1961, 840; Urteil vom 18.12.1964 - V ZR 207/62, MDR 1965, 287; Urteil vom 01.03.1974 - IV ZR 58/72, MDR 1974, 742; Urteil vom 23.05.1984 - IVa ZR 229/82, BGHZ 91, 273; OLG Frankfurt, Urteil vom 22.09.1993 - 17 U 43/92, juris; OLG Köln MDR 1997, 66; OLG Köln ZEV 1998, 144; OLG Hamm NJW-RR 2007, 1235; Palandt/Weidlich, BGB 71. Aufl. § 2337 Rn. 1; Lange in: MünchKomm-BGB, 5. Aufl. § 2337 Rn. 1ff., 7; Olshausen in: Staudinger, BGB Neubearbeitung 2006 § 2137 Rn. 1ff.).

    Allerdings kann für eine Verzeihung der Wegfall des Kränkungsempfindens dann möglicherweise nicht ausreichen, wenn sich der Gekränkte vom Kränkenden - etwa sogar infolge einer durch die Kränkung in Gang gesetzten Entfremdung - innerlich völlig gelöst hat, wenn also Gleichgültigkeit eingetreten ist; umgekehrt schließt sogar ein in gewissem Umfang noch bestehendes Bewusstsein der früheren Kränkung - "vergeben, aber nicht vergessen" - eine Verzeihung nicht notwendig aus (BGH, Urteil vom 07.06.1961 a.a.O.; Urteil vom 23.05.1984 a.a.O.; OLG Frankfurt, Urteil vom 22.09.1993 a.a.O.; OLG Köln ZEV 1998, 144; Palandt/Weidlich a.a.O. § 2337 Rn. 1; Lange in: MünchKomm-BGB, 5. Aufl. § 2337 Rn. 1; vgl. Olshausen in: Staudinger a.a.O. § 2337 Rn. 19ff.).

  • BGH, 25.09.2002 - XII ZR 55/00

    Bezifferung eines Teils des geltend gemachten Zahlungsanspruchs im Rahmen einer

    Auszug aus OLG Nürnberg, 08.05.2012 - 12 U 2016/11
    Macht der Kläger im Rahmen einer Stufenklage einen Mindestbetrag geltend, weil er die Klageforderung insofern beziffern und begründen zu können meint, ohne auf eine Auskunft des Beklagten angewiesen zu sein, liegt (nur) wegen des darüber hinausgehenden Klagebegehrens eine Stufenklage, im übrigen eine zulässige bezifferte Teilklage vor (vgl. BGH, Urteil vom 25.09.2002 - XII ZR 55/00, NJW-RR 2003, 68).
  • BGH, 01.03.1974 - IV ZR 58/72

    Feststellung der Berechtigung zur Entziehung des Pflichtteils - Ausschluss von

    Auszug aus OLG Nürnberg, 08.05.2012 - 12 U 2016/11
    Es ist auch nicht erforderlich, dass der Erblasser sich der mit der Verzeihung eintretenden Unwirksamkeit der Pflichtteilsentziehung bewusst ist; ausreichend ist, dass er den moralischen Gehalt seines Verhaltens begreift (BGH, Urteil vom 07.06.1961 - V ZR 18/60, MDR 1961, 840; Urteil vom 18.12.1964 - V ZR 207/62, MDR 1965, 287; Urteil vom 01.03.1974 - IV ZR 58/72, MDR 1974, 742; Urteil vom 23.05.1984 - IVa ZR 229/82, BGHZ 91, 273; OLG Frankfurt, Urteil vom 22.09.1993 - 17 U 43/92, juris; OLG Köln MDR 1997, 66; OLG Köln ZEV 1998, 144; OLG Hamm NJW-RR 2007, 1235; Palandt/Weidlich, BGB 71. Aufl. § 2337 Rn. 1; Lange in: MünchKomm-BGB, 5. Aufl. § 2337 Rn. 1ff., 7; Olshausen in: Staudinger, BGB Neubearbeitung 2006 § 2137 Rn. 1ff.).
  • OLG Köln, 04.06.1996 - 22 U 220/95

    Voraussetzungen der Pflichtteilsentziehung

    Auszug aus OLG Nürnberg, 08.05.2012 - 12 U 2016/11
    Es ist auch nicht erforderlich, dass der Erblasser sich der mit der Verzeihung eintretenden Unwirksamkeit der Pflichtteilsentziehung bewusst ist; ausreichend ist, dass er den moralischen Gehalt seines Verhaltens begreift (BGH, Urteil vom 07.06.1961 - V ZR 18/60, MDR 1961, 840; Urteil vom 18.12.1964 - V ZR 207/62, MDR 1965, 287; Urteil vom 01.03.1974 - IV ZR 58/72, MDR 1974, 742; Urteil vom 23.05.1984 - IVa ZR 229/82, BGHZ 91, 273; OLG Frankfurt, Urteil vom 22.09.1993 - 17 U 43/92, juris; OLG Köln MDR 1997, 66; OLG Köln ZEV 1998, 144; OLG Hamm NJW-RR 2007, 1235; Palandt/Weidlich, BGB 71. Aufl. § 2337 Rn. 1; Lange in: MünchKomm-BGB, 5. Aufl. § 2337 Rn. 1ff., 7; Olshausen in: Staudinger, BGB Neubearbeitung 2006 § 2137 Rn. 1ff.).
  • OLG Dresden, 24.09.1998 - 7 U 1596/98

    Maßgebliches Recht für Erbfälle nach dem 3.10.1990 im Beitrittsgebiet

    Auszug aus OLG Nürnberg, 08.05.2012 - 12 U 2016/11
    41 b) Es erscheint zwar naheliegend, die vom Kläger begangenen Straftaten und verbüßten Haftstrafen als Entziehungsgrund i.S.d. § 2333 Nr. 5 BGB a.F. ("ehrloser und unsittlicher Lebenswandel") bzw. als Entziehungsgrund i.S.d. § 2333 Abs. 1 Nr. 4 Satz 1 BGB n.F. ("Unzumutbarkeit der Teilhabe des Abkömmlings am Nachlass wegen rechtskräftiger Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr ohne Bewährung wegen einer vorsätzlichen Straftat") zu qualifizieren (wobei der Senat offen lässt, ob diese Umstände entsprechend § 2336 Abs. 2 Satz 1 Halbsatz 2 BGB n.F. hinreichend konkret in der letztwilligen Verfügung des Erblassers angegeben waren; vgl. insoweit OLG Dresden ZEV 1999, 274; OLG Hamm NJW-RR 2007, 1235; Lange in: MünchKomm-BGB, 5. Aufl. § 2336 Rn. 8ff.).
  • BGH, 18.12.1964 - V ZR 207/62

    Maßgeblicher Zeitpunkt für die Zulässigkeit der Parteivernehmung

    Auszug aus OLG Nürnberg, 08.05.2012 - 12 U 2016/11
    Es ist auch nicht erforderlich, dass der Erblasser sich der mit der Verzeihung eintretenden Unwirksamkeit der Pflichtteilsentziehung bewusst ist; ausreichend ist, dass er den moralischen Gehalt seines Verhaltens begreift (BGH, Urteil vom 07.06.1961 - V ZR 18/60, MDR 1961, 840; Urteil vom 18.12.1964 - V ZR 207/62, MDR 1965, 287; Urteil vom 01.03.1974 - IV ZR 58/72, MDR 1974, 742; Urteil vom 23.05.1984 - IVa ZR 229/82, BGHZ 91, 273; OLG Frankfurt, Urteil vom 22.09.1993 - 17 U 43/92, juris; OLG Köln MDR 1997, 66; OLG Köln ZEV 1998, 144; OLG Hamm NJW-RR 2007, 1235; Palandt/Weidlich, BGB 71. Aufl. § 2337 Rn. 1; Lange in: MünchKomm-BGB, 5. Aufl. § 2337 Rn. 1ff., 7; Olshausen in: Staudinger, BGB Neubearbeitung 2006 § 2137 Rn. 1ff.).
  • OLG Hamm, 22.04.1997 - 10 U 114/96
    Auszug aus OLG Nürnberg, 08.05.2012 - 12 U 2016/11
    Das Landgericht ging weiter zutreffend davon aus, dass die von der Zeugin B... bekundete Äußerung des Erblassers, den Kläger testamentarisch bedenken zu wollen (durch Vorzeigen eines Testaments, in welchem dem Kläger Zahlungsansprüche eingeräumt wurden, falls der dort eingesetzte Alleinerbe H... etwas aus dem Nachlass verkaufen sollte) indiziell für eine Verzeihung spricht (vgl. OLG Hamm MDR 1997, 844; OLG Köln ZEV 1998, 144).
  • OLG Stuttgart, 24.01.2019 - 19 U 80/18

    Entziehung des Pflichtteils: Diebstahl von Bargeld zum Nachteil des Erblassers;

    Eine Verzeihung liegt vor, wenn der Erblasser durch sein Verhalten zum Ausdruck bringt, dass er die durch den jeweiligen Pflichtteilsentziehungsgrund hervorgerufene Kränkung nicht mehr als solche empfindet, er also das Verletzende der Kränkung als nicht mehr existent betrachtet (vgl. OLG Frankfurt/M., Urt. v. 22.09.1993 - 17 U 43/92 - juris Tz. 41; OLG Nürnberg, Urt. v. 08.05.2012 - 12 U 2016/11 - juris Tz. 45; MüKo-BGB/Lange, 7. Aufl., § 2337 Rn. 2).

    Die Verzeihung ist somit der nach außen kundgemachte Entschluss des Erblassers, aus den erfahrenen Kränkungen bzw. dem schweren Fehlverhalten nichts mehr herleiten und darüber hinweggehen zu wollen (vgl. OLG Frankfurt/M., Urt. v. 22.09.1993 - 17 U 43/92 - juris Tz. 41; OLG Nürnberg, Urt. v. 08.05.2012 - 12 U 2016/11 - juris Tz. 45; auch BeckOGK-BGB/Rudy, Stand: 01.08.2018, § 2337 Rn. 5).

    Die Verzeihung ist ein tatsächliches Verhalten; sie kann insbesondere auch durch schlüssige Handlungen gezeigt werden (vgl. OLG Frankfurt/M., Urt. v. 22.09.1993 - 17 U 43/92 - juris Tz. 41; OLG Nürnberg, Urt. v. 08.05.2012 - 12 U 2016/11 - juris Tz. 45; BeckOGK-BGB/Rudy, Stand: 01.08.2018, § 2337 Rn. 4).

    Es ist auch nicht erforderlich, dass der Erblasser sich der mit der Verzeihung eintretenden Unwirksamkeit der Pflichtteilsentziehung bewusst ist; notwendig ist indes, dass er den moralischen Gehalt seines Verhaltens begreift (OLG Nürnberg, Urt. v. 08.05.2012 - 12 U 2016/11 - juris Tz. 45), er muss also - ohne voll geschäftsfähig sein zu müssen - die Bedeutung der Verzeihung erkennen (s. etwa BeckOGK-BGB/Rudy, Stand: 01.08.2018, § 2337 Rn. 4).

    Zur Verzeihung im Rechtssinne ist außerdem nur der Wegfall der Kränkungsempfindung des Erblassers, nicht auch eine darüber hinausgehende Versöhnung oder gar Innigkeit im Verhältnis zwischen Kränker und Gekränktem erforderlich (vgl. OLG Frankfurt/M., Urt. v. 22.09.1993 - 17 U 43/92 - juris Tz. 41; OLG Nürnberg, Urt. v. 08.05.2012 - 12 U 2016/11 - juris Tz. 45; BeckOGK-BGB/Rudy, Stand: 01.08.2018, § 2337 Rn. 5).

    Für eine Verzeihung ist es in der Regel ausreichend, wenn in dem Verhältnis des späteren Erblassers zu dem Abkömmling ein Wandel zur Normalität im Sinne eines Wiederauflebens der familiären Beziehungen stattgefunden hat (vgl. OLG Frankfurt/M., Urt. v. 22.09.1993 - 17 U 43/92 - juris Tz. 41; OLG Nürnberg Tz. 47), eine Wiederherstellung familiengerechter Beziehungen etwa auch durch Aufnahme des Schuldigen in das Haus des Erblassers (vgl. Staudinger/Olshausen, BGB, 2015, § 2337 Rn. 21); hierbei wird die Verzeihung oft erst den Abschluss eines länger dauernden Entwicklungsprozesses bilden, bei dem der Erblasser zunehmende Versöhnungsbereitschaft erkennen lässt (OLG Nürnberg, Urt. v. 08.05.2012 - 12 U 2016/11 - juris Tz. 47).

    Allerdings kann für eine Verzeihung der Wegfall des Kränkungsempfindens dann nicht ausreichen, wenn sich der Gekränkte vom Kränkenden - etwa sogar infolge einer durch die Kränkung in Gang gesetzten Entfremdung - innerlich völlig gelöst hat, wenn also Gleichgültigkeit eingetreten ist (vgl. OLG Nürnberg, Urt. v. 08.05.2012 - 12 U 2016/11 - juris Tz. 46; Staudinger/Olshausen, BGB, 2015, § 2337 Rn. 23).

  • LG Bonn, 18.12.2019 - 2 O 66/19

    Freiheitsstrafe i S des BGB § 2333 Abs. 1 Nr. 4: Einzelstrafe - Gesamtstrafe -

    Es genügt jedoch, wenn in dem Verhältnis des Erblassers zu dem Abkömmling ein Wandel zur Normalität im Sinne eines Wiederauflebens der familiären Beziehungen stattgefunden hat (OLG Nürnberg BeckRS 2012, 12344, beck-online).
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