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   OLG Stuttgart, 11.12.2023 - 7 U 294/23   

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OLG Stuttgart, 11.12.2023 - 7 U 294/23 (https://dejure.org/2023,36202)
OLG Stuttgart, Entscheidung vom 11.12.2023 - 7 U 294/23 (https://dejure.org/2023,36202)
OLG Stuttgart, Entscheidung vom 11. Dezember 2023 - 7 U 294/23 (https://dejure.org/2023,36202)
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Volltextveröffentlichung

Kurzfassungen/Presse (2)

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei) (Leitsatz)

    Erfordernis der Mitteilung der maßgeblichen Gründe für die Neufestsetzung der Prämie durch die Angabe der Rechnungsgrundlage; Strenge Anforderungen an die Qualifikation und Unabhängigkeit des Treuhänders

  • bld.de (Leitsatz/Kurzinformation)

    Rüge des isolierten Bestreitens der Vollständigkeit der dem Treuhänder bei Prüfung der Beitragsanpassungen vorliegenden Unterlagen verfängt nicht

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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (18)

  • BGH, 19.12.2018 - IV ZR 255/17

    Zu Prämienanpassungen in der privaten Krankenversicherung

    Auszug aus OLG Stuttgart, 11.12.2023 - 7 U 294/23
    Die Feststellung, ob die im Rahmen einer Nachkalkulation nach § 155 Abs. 1 VAG errechneten Anpassungen limitiert werden müssen und inwieweit dem Versicherer dafür Mittel aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung zur Verfügung stehen, ist Bestandteil der Neukalkulation der Prämie (BGH, Urteil vom 19.12.2018 - IV ZR 255/17 -, BGHZ 220, 297, Rn. 51; Boetius in Langheid/Wandt, Münchener Kommentar zum VVG, 2. Aufl. 2017, Rn. 408 zu § 203), die grundsätzlich der umfassenden tatsächlichen und rechtlichen Überprüfung durch die Zivilgerichte unterliegt (BGH, Urteil vom 09.12.2015 - IV ZR 272/15 -, VersR 2016, 177, Rn. 9).

    Da die gerichtliche Prüfung die Prüfung durch den Treuhänder nachzuvollziehen und festzustellen hat, ob auf Grund der ihm überlassenen Unterlagen die Voraussetzungen für eine Prämienanpassung vorgelegen haben, ist dementsprechend auch der Gegenstand der Beweiserhebung beschränkt und der Versicherer kann keine Unterlagen zur Rechtfertigung der Prämienanpassung nachschieben, die er dem Treuhänder nicht vorgelegt hat (BGH, Urteil vom 19.12.2018 - IV ZR 255/17 -, BGHZ 220, 297, Rn. 53 f.; BGH, Urteil vom 09.12.2015 - IV ZR 272/15 -, VersR 2016, 177; BGH, Urteil vom 16.06.2004 - IV ZR 117/02 -, BGHZ 159, 323, Rn. 15).

    Seine Entscheidung dient dabei der Wahrung der Belange aller Versicherten, die mit den individuellen Interessen einzelner Versicherungsnehmer nicht durchweg übereinzustimmen brauchen (BGH, Urteil vom 19.12.2018 - IV ZR 255/17 -, BGHZ 220, 297, Rn. 45; s.a. Boetius in Langheid/Wandt, Münchener Kommentar zum VVG, 2. Aufl. 2017, Rn. 497 ff. zu § 203).

    Die Entscheidung über diese Voraussetzungen ist vielmehr allein im Aufsichtsrecht zu suchen, das in § 12b Abs. 4 VAG a.F. der Aufsichtsbehörde die Aufgabe übertragen hat, über die Unabhängigkeit des Treuhänders zu wachen (BGH, Urteil vom 19.12.2018 - IV ZR 255/17 -, BGHZ 220, 297, Rn. 46).

    Die Zivilgerichte im Individualprozess zwischen einem Versicherten und dem Versicherungsunternehmen können die Rechtmäßigkeit der Prämienanpassung und dabei implizit die Einhaltung der bestehenden Rechtsvorschriften oder die Grenzen der dem Versicherer zustehenden Beurteilungsspielräume nur prüfen, wenn die materielle Richtigkeit der Anpassung als solche streitig ist (BGH, Urteil vom 19.12.2018 - IV ZR 255/17 -, BGHZ 220, 297, Rn. 53).

    Somit kann im Rahmen dieser materiellen Überprüfung abschließend geklärt werden, ob eine Prämienerhöhung nach Grund und Höhe zu Recht erfolgt ist; die sachliche Richtigkeit der Zustimmung des Treuhänders zur Prämienanpassung wird insofern inzident mitgeprüft (BGH, Urteil vom 19.12.2018 - IV ZR 255/17 -, BGHZ 220, 297, Rn. 57).

  • BGH, 16.12.2020 - IV ZR 294/19

    Begründung einer Prämienanpassung in der privaten Krankenversicherung

    Auszug aus OLG Stuttgart, 11.12.2023 - 7 U 294/23
    Nach der Rechtsprechung des IV. Senats des Bundesgerichtshofs (vgl. Urteil vom 16.12.2020 - IV ZR 294/19 - VersR 2021, 240) erfordert die Mitteilung der maßgeblichen Gründe für die Neufestsetzung der Prämie nach § 203 Abs. 5 VVG die Angabe der Rechnungsgrundlage, deren nicht nur vorübergehende Veränderung die Neufestsetzung nach § 203 Abs. 2 Satz 1 VVG veranlasst hat.

    Eine spätere wirksame Prämienanpassung - hier diejenige zum 01.03.2018 im Tarif ..E - bildet fortan die Rechtsgrundlage für die dort in ihrer Gesamthöhe neu festgesetzte Prämie, unabhängig davon, ob eine frühere Anpassung fehlerhaft war (BGH, Urteile vom 14.04.2021 - IV ZR 36/20 -, NLPrax 2021, 95, Rn. 44, und vom 16.12.2020 - IV ZR 294/19 -, VersR 2021, 240, Rn.55).

    Bei der Streitwertfestsetzung für das Berufungsverfahren ist in den Blick zu nehmen, dass der neben dem Klageantrag Ziff. 2, der auf Rückzahlung geleisteter Prämienanteile in Höhe von 6.564,18 ? gerichtet ist, gestellte Klageantrag Ziff. 1 auf Feststellung der Unwirksamkeit der Prämienerhöhungen und der Nichtverpflichtung zur Tragung der Erhöhungsbeiträge - soweit er sich auf denselben Zeitraum bezieht wie der Zahlungsantrag - wirtschaftlich identisch ist und den Streitwert nicht erhöht (vgl. BGH, Beschluss vom 20.01.2021 - IV ZR 294/19).

  • BGH, 09.12.2015 - IV ZR 272/15

    Klage auf Prämienanpassung gegen die private Krankenversicherung: Wahrung der

    Auszug aus OLG Stuttgart, 11.12.2023 - 7 U 294/23
    Die Feststellung, ob die im Rahmen einer Nachkalkulation nach § 155 Abs. 1 VAG errechneten Anpassungen limitiert werden müssen und inwieweit dem Versicherer dafür Mittel aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung zur Verfügung stehen, ist Bestandteil der Neukalkulation der Prämie (BGH, Urteil vom 19.12.2018 - IV ZR 255/17 -, BGHZ 220, 297, Rn. 51; Boetius in Langheid/Wandt, Münchener Kommentar zum VVG, 2. Aufl. 2017, Rn. 408 zu § 203), die grundsätzlich der umfassenden tatsächlichen und rechtlichen Überprüfung durch die Zivilgerichte unterliegt (BGH, Urteil vom 09.12.2015 - IV ZR 272/15 -, VersR 2016, 177, Rn. 9).

    Da die gerichtliche Prüfung die Prüfung durch den Treuhänder nachzuvollziehen und festzustellen hat, ob auf Grund der ihm überlassenen Unterlagen die Voraussetzungen für eine Prämienanpassung vorgelegen haben, ist dementsprechend auch der Gegenstand der Beweiserhebung beschränkt und der Versicherer kann keine Unterlagen zur Rechtfertigung der Prämienanpassung nachschieben, die er dem Treuhänder nicht vorgelegt hat (BGH, Urteil vom 19.12.2018 - IV ZR 255/17 -, BGHZ 220, 297, Rn. 53 f.; BGH, Urteil vom 09.12.2015 - IV ZR 272/15 -, VersR 2016, 177; BGH, Urteil vom 16.06.2004 - IV ZR 117/02 -, BGHZ 159, 323, Rn. 15).

  • BGH, 14.04.2021 - IV ZR 36/20

    Rückforderung von unwirksamen Beitragserhöhungen in der PKV

    Auszug aus OLG Stuttgart, 11.12.2023 - 7 U 294/23
    Eine spätere wirksame Prämienanpassung - hier diejenige zum 01.03.2018 im Tarif ..E - bildet fortan die Rechtsgrundlage für die dort in ihrer Gesamthöhe neu festgesetzte Prämie, unabhängig davon, ob eine frühere Anpassung fehlerhaft war (BGH, Urteile vom 14.04.2021 - IV ZR 36/20 -, NLPrax 2021, 95, Rn. 44, und vom 16.12.2020 - IV ZR 294/19 -, VersR 2021, 240, Rn.55).
  • BGH, 17.11.2021 - IV ZR 113/20

    Verjährung von Rückforderungsansprüchen nach einer Prämienanpassung in der

    Auszug aus OLG Stuttgart, 11.12.2023 - 7 U 294/23
    (Zahlungs-)Ansprüche des Klägers bis zum 31.12.2018 sind aufgrund der im Dezember 2022 erhobenen und der Beklagten "demnächst" im Sinne des § 167 ZPO am 12.01.2023 zugestellten Klage verjährt (vgl. BGH, Urteil vom 17.11.2021 - IV ZR 113/20 -, Rn. 42 ff., zitiert nach juris; Senatsurteile vom 04.11.2021 - 7 U 204/21 - und vom 18.11.2021 - 7 U 244/21).
  • OLG Stuttgart, 18.11.2021 - 7 U 244/21

    Private Kranken- und Pflegeversicherung: Verjährungsbeginn eines

    Auszug aus OLG Stuttgart, 11.12.2023 - 7 U 294/23
    (Zahlungs-)Ansprüche des Klägers bis zum 31.12.2018 sind aufgrund der im Dezember 2022 erhobenen und der Beklagten "demnächst" im Sinne des § 167 ZPO am 12.01.2023 zugestellten Klage verjährt (vgl. BGH, Urteil vom 17.11.2021 - IV ZR 113/20 -, Rn. 42 ff., zitiert nach juris; Senatsurteile vom 04.11.2021 - 7 U 204/21 - und vom 18.11.2021 - 7 U 244/21).
  • OLG Stuttgart, 04.11.2021 - 7 U 204/21

    Private Kranken- und Pflegeversicherung: Verjährung eines

    Auszug aus OLG Stuttgart, 11.12.2023 - 7 U 294/23
    (Zahlungs-)Ansprüche des Klägers bis zum 31.12.2018 sind aufgrund der im Dezember 2022 erhobenen und der Beklagten "demnächst" im Sinne des § 167 ZPO am 12.01.2023 zugestellten Klage verjährt (vgl. BGH, Urteil vom 17.11.2021 - IV ZR 113/20 -, Rn. 42 ff., zitiert nach juris; Senatsurteile vom 04.11.2021 - 7 U 204/21 - und vom 18.11.2021 - 7 U 244/21).
  • OLG Stuttgart, 15.07.2021 - 7 U 237/18

    Unzureichende Begründung der PKV

    Auszug aus OLG Stuttgart, 11.12.2023 - 7 U 294/23
    Eine solche allgemeine Anforderung hat der Senat im Übrigen auch nicht in seiner Entscheidung im Verfahren 7 U 237/18 (Urteil vom 15.07.2021 - 7 U 237/18 -, BeckRS 2021, 33305) aufgestellt.
  • BGH, 16.06.2004 - IV ZR 117/02

    Zu den Voraussetzungen und den Berechnungsmaßstäben für eine Prämienanpassung

    Auszug aus OLG Stuttgart, 11.12.2023 - 7 U 294/23
    Da die gerichtliche Prüfung die Prüfung durch den Treuhänder nachzuvollziehen und festzustellen hat, ob auf Grund der ihm überlassenen Unterlagen die Voraussetzungen für eine Prämienanpassung vorgelegen haben, ist dementsprechend auch der Gegenstand der Beweiserhebung beschränkt und der Versicherer kann keine Unterlagen zur Rechtfertigung der Prämienanpassung nachschieben, die er dem Treuhänder nicht vorgelegt hat (BGH, Urteil vom 19.12.2018 - IV ZR 255/17 -, BGHZ 220, 297, Rn. 53 f.; BGH, Urteil vom 09.12.2015 - IV ZR 272/15 -, VersR 2016, 177; BGH, Urteil vom 16.06.2004 - IV ZR 117/02 -, BGHZ 159, 323, Rn. 15).
  • BGH, 22.06.2022 - IV ZR 193/20

    Prämienerhöhung in der Privaten Krankenversicherung: Verjährung eines Anspruchs

    Auszug aus OLG Stuttgart, 11.12.2023 - 7 U 294/23
    Denn eine wirkungsvolle richterliche Kontrolle auf Veranlassung des einzelnen Versicherungsnehmers ist dadurch garantiert, dass der Versicherungsnehmer die Richtigkeit der Prämienanpassung selbst - einfach - bestreiten kann (vgl. hierzu BGH, Urteil vom 22.06.2022 - IV ZR 193/20 -, Rn. 51, juris).
  • OLG Köln, 10.02.2023 - 20 U 355/22

    Überprüfung der Vollständigkeit von dem Treuhänder vorgelegten Unterlagen ist

  • BGH, 31.08.2022 - IV ZR 252/20

    Wirksamkeit von Beitragserhöhungen in der privaten Krankenversicherung durch

  • OLG Rostock, 29.08.2023 - 4 U 166/22

    Auskunft über und Wirksamkeit von Prämienanpassungen zu einer privaten

  • OLG Nürnberg, 07.03.2023 - 8 U 3056/22

    Materielle Einwendungen gegen die Wirksamkeit einer Beitragsanpassung in der

  • OLG Brandenburg, 05.07.2023 - 11 U 24/23

    Zahlungs- und Feststellungsansprüche bezüglich der Beitragsanpassung in der

  • OLG Dresden, 28.06.2023 - 1 U 167/23

    Gerichtliche Überprüfung einer Beitragsanpassung in der privaten

  • OLG Bremen, 28.03.2023 - 3 U 26/22

    Gerichtliche Überprüfung einer Beitragsanpassung in der privaten

  • OLG Zweibrücken, 22.05.2023 - 1 U 218/22

    Darlegungsanforderungen beim Bestreiten der Rechtmäßigkeit einer Beitragserhöhung

  • OLG Frankfurt, 12.03.2024 - 18 U 33/23

    Prämienanpassung in der privaten Krankenversicherung: Unvollständigkeit der

    Der dagegen gerichtete Angriff kann der Berufung jedenfalls schon deshalb nicht zum Erfolg verhelfen, weil die bloße "Unvollständigkeit" der seitens der Beklagten dem Treuhänder vorgelegten Unterlagen kein Umstand ist, der seitens der Zivilgerichte einer isolierten Prüfung in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht unterzogen werden könnte (OLG Köln, Urteil vom 10. Februar 2023 - 20 U 355/22, juris Rn. 13; OLG Zweibrücken, Beschluss vom 22. Mai 2023 - 1 U 218/22, juris Rn. 17 f.; Hanseatisches Oberlandesgericht in Bremen, Beschluss vom 28. März 2023 - 3 U 26/22, juris Rn. 57; OLG Nürnberg, Beschluss vom 07. März 2023 - 8 U 3056/22, juris Rn. 20; Brandenburgisches Oberlandesgericht, Urteil vom 22. September 2023 - 11 U 123/23, juris Rn. 13; OLG Stuttgart, Beschluss vom 11. Dezember 2023 - 7 U 294/23, juris Rn. 29 ff; OLG Dresden, Urteil vom 01. Dezember 2023, 3 U 937/23, juris Rn. 45, OLG Dresden, Urteil vom 09. Januar 2024 - 4 U 1138/23, juris Rn. 29; OLG Karlsruhe, Urteil vom 30. Januar 2024 - 12 U 122/23, juris Rn. 100).

    Die Anbindung der Aufgabenwahrnehmung des Treuhänders an das Versichertenkollektiv steht einem subjektiven Recht des einzelnen Versicherungsnehmers auf zivilgerichtliche Überprüfung der ordnungsgemäßen Aufgabenerfüllung entgegen, wenn nur der Prüfungsvorgang an sich, nicht aber zugleich auch die rechnerische bzw. materielle Richtigkeit der Anpassung als solche in Streit steht (OLG Stuttgart, Beschluss vom 11. Dezember 2023 - 7 U 294/23, Rn. 33. ff.).

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