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   LG Offenburg, 15.11.2022 - 2 O 20/21   

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LG Offenburg, 15.11.2022 - 2 O 20/21 (https://dejure.org/2022,31938)
LG Offenburg, Entscheidung vom 15.11.2022 - 2 O 20/21 (https://dejure.org/2022,31938)
LG Offenburg, Entscheidung vom 15. November 2022 - 2 O 20/21 (https://dejure.org/2022,31938)
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Volltextveröffentlichungen (2)

  • openjur.de
  • Justiz Baden-Württemberg

    Fake-Preis

    Art 4 Abs 2 S 2 Buchst c EGV 1346/2000, § 823 Abs 1 BGB, § 1004 BGB, § 22 KunstUrhG, § 23 Abs 1 Nr 1 KunstUrhG
    Verletzung von Persönlichkeits- und Bildnisrechten: Prozessführungsbefugnis eines prominenten ehemaligen Profi-Tennisspielers trotz Insolvenzverfahrenseröffnung in Großbritannien; Verbreitung von Film- und Bildaufnahmen des Betroffenen im Zusammenhang mit einer ...

Kurzfassungen/Presse (8)

  • lhr-law.de (Kurzinformation)

    Pocher-Beitrag verletzt nicht Persönlichkeitsrechte von Boris Becker

  • beckmannundnorda.de (Kurzinformation)

    Keine Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts von Boris Becker durch Fernsehbeitrag "MAKE BORIS R!CH AGAIN" von Oliver Pocher

  • urheberrecht.org (Kurzinformation)

    Boris Becker gegen Oliver Pocher

  • lto.de (Kurzinformation)

    Boris Becker mit Klage gegen Oliver Pocher gescheitert

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei) (Leitsatz)

    Ansehen der vorliegenden Täuschung des Betroffenen über die wahren Hintergründe der Preisverleihung als Bestandteil der satirischen Berichterstattung; Abwägung der Belange der Medien mit dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht des von einer Berichterstattung Betroffenen ...

  • mdr-recht.de (Kurzinformation)

    Becker vs. Pocher: Satirischer Fernsehbeitrag stellt keine Verletzung von Persönlichkeitsrechten dar

  • justiz-bw.de PDF (Pressemitteilung)

    Boris Becker nicht in Persönlichkeitsrechten verletzt

  • anwalt.de (Kurzinformation und Auszüge)

    Boris Becker vs. Oliver Pocher und eine juristische Definition von Satire

Verfahrensgang

 
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Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (44)

  • BGH, 07.07.2020 - VI ZR 250/19

    Rechtsstreit um die Zulässigkeit einer Wort- und Bildberichterstattung über ein

    Auszug aus LG Offenburg, 15.11.2022 - 2 O 20/21
    Dabei ist schon bei der Beurteilung, ob ein Bild dem Bereich der Zeitgeschichte zuzuordnen ist, eine Abwägung zwischen den Rechten des Abgebildeten aus Art. 2 Abs. 1, Art. 1 Abs. 1 GG, Art. 8 Abs. 1 EMRK einerseits und den Rechten der Presse bzw. des Rundfunks aus Art. 5 Abs. 1 GG, Art. 10 EMRK andererseits vorzunehmen (BGH, Urteil vom 07.07.2020 - VI ZR 250/19, juris Rn. 9 m. w. N. auf die ständige Rechtsprechung).

    a) Der Anwendbarkeit der §§ 22, 23 KUG steht im hier betroffenen Bereich die Geltung der Datenschutz-Grundverordnung/DS-GVO (Verordnung 2016/679/EU) nicht entgegen, weil aufgrund der Öffnungsklausel des Art. 85 DS-GVO Datenverarbeitungen zu journalistischen Zwecken durch die Anbieter von Telemedien von den die Rechtmäßigkeit der Datenverarbeitung betreffenden Vorschriften in Art. 6 und Art. 7 DS-GVO durch nationale Regelungen ausgenommen worden sind (vgl. § 1 Abs. 1 Hs. 2, § 57 Abs. 1 S. 4 des bis 06.11.2020 geltenden Rundfunkstaatsvertrags [RStV] bzw. § 1 Abs. 1, § 23 Abs. 1 S. 4 des seit dem 07.11.2020 geltenden Medienstaatsvertrags [MStV]) und die §§ 22, 23 KUG im Hinblick auf die Beurteilung der Zulässigkeit von Bildnisveröffentlichungen im journalistischen Bereich als die Öffnungsklausel des Art. 85 DS-GVO ausfüllende Gesetze anzusehen sind (vgl. BGH, Urteil vom 07.07.2020 - VI ZR 250/19, juris Rn. 9 m. w. N.).

    Er wird mithin vom Interesse der Öffentlichkeit bestimmt (BGH, Urteil vom 07.07.2020 - VI ZR 250/19, juris Rn. 12 m. w. N.).

    Auch Aspekte aus ihrem Privatleben wie beispielsweise die Normalität ihres Alltagslebens können der Meinungsbildung zu Fragen von allgemeinem Interesse dienen (BGH, Urteil vom 07.07.2020 - VI ZR 250/19, juris Rn. 13 m. w. N.).

    Bildaussagen nehmen am verfassungsrechtlichen Schutz des Berichts teil, dessen Bebilderung sie dienen (vgl. BGH, Urteil vom 07.07.2020 - VI ZR 250/19, juris Rn. 14 m. w. N.).

    Wo konkret die Grenze für das berechtigte Informationsinteresse der Öffentlichkeit an der aktuellen Berichterstattung zu ziehen ist, lässt sich nur unter Berücksichtigung der jeweiligen Umstände des Einzelfalls entscheiden (BGH, Urteil vom 07.07.2020 - VI ZR 250/19, juris Rn. 15 m. w. N.).

    Die Belange der Medien sind dabei in einen möglichst schonenden Ausgleich mit dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht des von einer Berichterstattung Betroffenen zu bringen (BGH, Urteil vom 07.07.2020 - VI ZR 250/19, juris Rn. 16 m. w. N.).

    Umgekehrt wiegt aber auch der Schutz der Persönlichkeit des Betroffenen umso schwerer, je geringer der Informationswert für die Allgemeinheit ist (vgl. BGH, Urteil vom 07.07.2020 - VI ZR 250/19, juris Rn. 17 m. w. N.).

    Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte unterscheidet zwischen Politikern ("politicians/personnes politiques"), sonstigen im öffentlichen Leben oder im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehenden Personen ("public figures/personnes publiques") und Privatpersonen ("ordinary person/personne ordinaire"), wobei einer Berichterstattung über letztere engere Grenzen als in Bezug auf den Kreis sonstiger Personen des öffentlichen Lebens gezogen sind und der Schutz der Politiker am schwächsten ist (vgl. EGMR, GRUR 2012, 745 Rn. 110 [Bild]; EGMR, NJW 2015, 1501 Rn. 54 [Wort]; BGH, Urteil vom 07.07.2020 - VI ZR 250/19, juris Rn. 18).

    Stets abwägungsrelevant ist die Intensität des Eingriffs in das allgemeine Persönlichkeitsrecht (vgl. BGH, Urteil vom 07.07.2020 - VI ZR 250/19, juris Rn. 19 m. w. N.).

  • BGH, 30.09.2003 - VI ZR 89/02

    BGH weist Unterlassungsklage des früheren Vorstandsvorsitzenden der Deutschen

    Auszug aus LG Offenburg, 15.11.2022 - 2 O 20/21
    Dabei wird auch eine satirische Befassung mit einem der Meinungsbildung dienenden Gegenstand vom Schutzbereich der Meinungs- und Rundfunkfreiheit bzw. der Pressefreiheit umfasst (vgl. BGH, Urteil vom 30.09.2003 - VI ZR 89/02, juris Rn. 7; OLG Hamm, Urteil vom 04.02.2004 - 3 U 168/03, juris Rn. 30; OLG München, Beschluss vom 07.07.2009 - 18 W 1391/09, BeckRS 2009, 26810).

    Zu prüfen ist, ob die Medien im konkreten Fall eine Angelegenheit von öffentlichem Interesse ernsthaft und sachbezogen - oder in satirischer Form (vgl. BGH, Urteil vom 30.09.2003 - VI ZR 89/02, juris Rn. 11) - erörtern, damit den Informationsanspruch des Publikums erfüllen und zur Bildung der öffentlichen Meinung beitragen oder ob sie lediglich die Neugier der Leser bzw. Zuschauer oder Zuhörer nach privaten Angelegenheiten prominenter Personen befriedigen.

    Die Eigenheit der Satire, mit Verfremdungen, Verzerrungen und Übertreibungen zu arbeiten, kann nämlich ohne weiteres auch bei Meinungsäußerungen verwirklicht sein, die nicht dem Kunstbegriff unterfallen (vgl. OLG München, Beschluss vom 07.07.2009 - 18 W 1391/09, BeckRS 2009, 26810; vgl. auch BGH, Urteil vom 30.09.2003 - VI ZR 89/02, juris Rn. 7; OLG Hamm, Urteil vom 04.02.2004 - 3 U 168/03, juris Rn. 30).

    Der Aussagekern und seine Einkleidung sind sodann gesondert daraufhin zu überprüfen, ob sie eine Kundgabe der Missachtung gegenüber der betroffenen Person enthalten (BGH, Urteil vom 10.01.2017 - VI ZR 561/15, juris Rn. 12; BGH, Urteil vom 30.09.2003 - VI ZR 89/02, juris Rn. 14; BGH, Urteil vom 07.12.1999 - VI ZR 51/99, juris Rn. 40).

  • OLG Hamm, 04.02.2004 - 3 U 168/03

    Geldentschädigung bei satirischer Darstellung einer Minderjährigen - TV-Total

    Auszug aus LG Offenburg, 15.11.2022 - 2 O 20/21
    Insoweit kommen im Bereich der Medienberichterstattung eine Vielzahl von Personen in Betracht - unter anderem der Moderator einer Rundfunksendung (BGH, Urteil vom 06.04.1976 - VI ZR 246/74, juris Rn. 16 ff.; OLG Hamm, Urteil vom 04.02.2004 - 3 U 168/03, juris Rn. 24; Erman/Klass, BGB, 16. Aufl. 2020, Anhang zu § 12 - Das Allgemeine Persönlichkeitsrecht Rn. 85; Staudinger/Hager, BGB, Neubearbeitung 2017, C. Das Persönlichkeitsrecht Rn. C52).

    Dabei wird auch eine satirische Befassung mit einem der Meinungsbildung dienenden Gegenstand vom Schutzbereich der Meinungs- und Rundfunkfreiheit bzw. der Pressefreiheit umfasst (vgl. BGH, Urteil vom 30.09.2003 - VI ZR 89/02, juris Rn. 7; OLG Hamm, Urteil vom 04.02.2004 - 3 U 168/03, juris Rn. 30; OLG München, Beschluss vom 07.07.2009 - 18 W 1391/09, BeckRS 2009, 26810).

    Die Eigenheit der Satire, mit Verfremdungen, Verzerrungen und Übertreibungen zu arbeiten, kann nämlich ohne weiteres auch bei Meinungsäußerungen verwirklicht sein, die nicht dem Kunstbegriff unterfallen (vgl. OLG München, Beschluss vom 07.07.2009 - 18 W 1391/09, BeckRS 2009, 26810; vgl. auch BGH, Urteil vom 30.09.2003 - VI ZR 89/02, juris Rn. 7; OLG Hamm, Urteil vom 04.02.2004 - 3 U 168/03, juris Rn. 30).

    Neben der Übertreibung (BVerfG, Beschluss vom 03.06.1987 - 1 BvR 313/85, BVerfGE 75, 369-382; BGH, Urteil vom 10.01.2017 - VI ZR 562/15, juris Rn. 14; Staudinger/Hager, BGB, Neubearbeitung 2017, C. Das Persönlichkeitsrecht Rn. C67) und der Zuspitzung (LG München I, Urteil vom 30.10.2015 - 9 O 5780/15, AfP 2016, 89 (91)) sind als weitere Stilmittel der Satire die Ironie (OLG Hamm, Urteil vom 04.02.2004 - 3 U 168/03, juris Rn. 30; Härting in: Härting, Internetrecht, 6. Aufl. 2017, B. Persönlichkeitsrechte Rn. 472), die Verfremdung bzw. Verzerrung (BVerfG, Beschluss vom 03.06.1987 - 1 BvR 313/85, BVerfGE 75, 369-382; BGH, Urteil vom 10.01.2017 - VI ZR 562/15, juris Rn. 14; Staudinger/Hager, BGB, Neubearbeitung 2017, C. Das Persönlichkeitsrecht Rn. C67), der Spott (OLG Hamm, Urteil vom 04.02.2004 - 3 U 168/03, juris Rn. 30) und schließlich auch der - gegebenenfalls auch bösartige - Scherz (vgl. BGH, Urteil vom 28.07.2016 - I ZR 9/15, juris Rn. 33; BGH, Urteil vom 26.10.2006 - I ZR 182/04, juris Rn. 11; BGH, Urteil vom 03.06.1986 - VI ZR 102/85, juris Rn. 19, 21) anerkannt.

  • BGH, 28.07.2015 - VI ZR 340/14

    Löschungsanspruch gegen Äußerungen auf Webseiten Dritter

    Auszug aus LG Offenburg, 15.11.2022 - 2 O 20/21
    Störer im Sinn des § 1004 BGB ist im Kontext persönlichkeitsrechtlicher Ansprüche ohne Rücksicht darauf, dass ihn ein Verschulden trifft, jeder, der die Störung herbeigeführt hat oder dessen Verhalten eine Beeinträchtigung befürchten lässt (BGH, Urteil vom 28.07.2015 - VI ZR 340/14, BeckRS 2015, 14395 Rn. 34; Erman/Klass, BGB, 16. Aufl. 2020, Anhang zu § 12 - Das Allgemeine Persönlichkeitsrecht Rn. 85).

    Erfasst wird dabei sowohl der unmittelbare Störer, der durch sein Verhalten selbst die Beeinträchtigung adäquat kausal verursacht hat, als auch der mittelbare Störer, der in irgendeiner Weise willentlich und adäquat kausal an der Herbeiführung der rechtswidrigen Beeinträchtigung mitgewirkt hat, wobei die Unterstützung oder Ausnutzung der Handlung eines eigenverantwortlich handelnden Dritten genügt, sofern der in Anspruch Genommene die rechtliche Möglichkeit zur Verhinderung der Handlung hatte (BGH, Urteil vom 28.07.2015 - VI ZR 340/14, BeckRS 2015, 14395 Rn. 34; Erman/Klass, BGB, 16. Aufl. 2020, Anhang zu § 12 - Das Allgemeine Persönlichkeitsrecht Rn. 85).

    Der Beklagte hat mit seiner Mitwirkung bei der Erstellung des Filmbeitrages damit einen adäquat kausalen Beitrag für dessen anschließende Ausstrahlung geleistet, so dass ihm auch eine mit der Ausstrahlung verbundene Persönlichkeitsrechtsverletzung zuzurechnen ist (vgl. BGH, Urteil vom 28.07.2015 - VI ZR 340/14, BeckRS 2015, 14395 Rn. 37).

    Eine fehlende rechtliche Einflussmöglichkeit des Beklagten auf die weitere Verbreitung des streitgegenständlichen Filmbeitrages im Fernsehen wäre gegebenenfalls im Hinblick auf den Inhalt und Umfang des Unterlassungsanspruchs zu berücksichtigen, kann aber - nach dem vorstehend Gesagten - die Störereigenschaft des Beklagten nicht entfallen lassen (vgl. zur parallelen Konstellation einer Internetveröffentlichung: BGH, Urteil vom 28.07.2015 - VI ZR 340/14, BeckRS 2015, 14395 Rn. 34 ff.; siehe auch Staudinger/Thole, BGB, Neubearbeitung 2019, § 1004 Rn. 374 m. w. N.).

  • BGH, 07.12.1999 - VI ZR 51/99

    Verdachtsberichterstattung: "Schleimerschmarotzerpack"

    Auszug aus LG Offenburg, 15.11.2022 - 2 O 20/21
    Der Aussagekern und seine Einkleidung sind sodann gesondert daraufhin zu überprüfen, ob sie eine Kundgabe der Missachtung gegenüber der betroffenen Person enthalten (BGH, Urteil vom 10.01.2017 - VI ZR 561/15, juris Rn. 12; BGH, Urteil vom 30.09.2003 - VI ZR 89/02, juris Rn. 14; BGH, Urteil vom 07.12.1999 - VI ZR 51/99, juris Rn. 40).

    Nachdem es der Satire insoweit wesenseigen ist, mit Übertreibungen, Verzerrungen und Verfremdungen zu arbeiten, werden gerade im Bereich der Satire die Grenzen des guten Geschmacks und des einwandfreien Sprachgebrauchs oftmals überschritten, wobei eine "Niveaukontrolle" gleichwohl nicht stattfinden darf (BGH, Urteil vom 07.12.1999 - VI ZR 51/99, juris Rn. 43 m. w. N.).

    bb) Stets zur Interessensverletzung führt die Äußerung einer Beleidigung oder Schmähkritik (vgl. Schertz in: Götting/Schertz/Seitz, Handbuch des Persönlichkeitsrechts, 2. Aufl. 2019, § 12 Rn. 181), denn auch die in Form einer Satire geäußerte Meinung und Kritik am Verhalten anderer Personen findet ihre Grenze dort, wo es sich um reine Schmähkritik oder eine Formalbeleidigung handelt bzw. die Äußerung die Menschenwürde antastet (vgl. BGH, Urteil vom 07.12.1999 - VI ZR 51/99, juris Rn. 38 m. w. N.).

  • BVerfG, 26.02.2008 - 1 BvR 1602/07

    Caroline von Monaco III

    Auszug aus LG Offenburg, 15.11.2022 - 2 O 20/21
    Die Zulässigkeit von Bildnisveröffentlichungen ist nach der gefestigten Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs nach dem abgestuften Schutzkonzept der §§ 22, 23 KUG zu beurteilen, das sowohl mit verfassungsrechtlichen Vorgaben (vgl. BVerfGE 120, 180 (211)) als auch mit der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte im Einklang steht (vgl. EGMR, NJW 2012, 1053 Rn. 114 ff.).

    Das Gewicht der mit der Abbildung verbundenen Beeinträchtigungen des Persönlichkeitsrechts ist erhöht, wenn der Betroffene nach den Umständen, unter denen die Aufnahme gefertigt wurde, typischerweise die berechtigte Erwartung haben durfte, nicht in den Medien abgebildet zu werden, etwa weil er sich in einer durch Privatheit geprägten Situation, insbesondere einem besonders geschützten Raum, aufhielt (BVerfG, NJW 2017, 1376 Rn. 17; BVerfGE 120, 180 (207)).

  • EGMR, 07.02.2012 - 40660/08

    Caroline von Hannover kann keine Untersagung von Bildveröffentlichungen über sie

    Auszug aus LG Offenburg, 15.11.2022 - 2 O 20/21
    Die Zulässigkeit von Bildnisveröffentlichungen ist nach der gefestigten Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs nach dem abgestuften Schutzkonzept der §§ 22, 23 KUG zu beurteilen, das sowohl mit verfassungsrechtlichen Vorgaben (vgl. BVerfGE 120, 180 (211)) als auch mit der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte im Einklang steht (vgl. EGMR, NJW 2012, 1053 Rn. 114 ff.).

    Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte unterscheidet zwischen Politikern ("politicians/personnes politiques"), sonstigen im öffentlichen Leben oder im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehenden Personen ("public figures/personnes publiques") und Privatpersonen ("ordinary person/personne ordinaire"), wobei einer Berichterstattung über letztere engere Grenzen als in Bezug auf den Kreis sonstiger Personen des öffentlichen Lebens gezogen sind und der Schutz der Politiker am schwächsten ist (vgl. EGMR, GRUR 2012, 745 Rn. 110 [Bild]; EGMR, NJW 2015, 1501 Rn. 54 [Wort]; BGH, Urteil vom 07.07.2020 - VI ZR 250/19, juris Rn. 18).

  • EuGH, 14.02.2019 - C-345/17

    Buivids - Vorlage zur Vorabentscheidung - Verarbeitung personenbezogener Daten -

    Auszug aus LG Offenburg, 15.11.2022 - 2 O 20/21
    Der Begriff des Journalismus in Art. 85 DS-GVO ist dabei weit auszulegen (vgl. Verordnung 2016/679/EU, Erwägungsgrund 153; EuGH, Urteil vom 14.02.2019 - C-345/17, NJW 2019, 2451 Rn. 51).

    Nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs sind "journalistische Tätigkeiten" solche Tätigkeiten, die zum Zweck haben, Informationen, Meinungen oder Ideen, mit welchem Übertragungsmittel auch immer, in der Öffentlichkeit zu verbreiten (EuGH, Urteil vom 14.02.2019 - C-345/17, NJW 2019, 2451 Rn. 53).

  • BGH, 28.10.2008 - VI ZR 307/07

    Bildberichterstattung über den Strafvollzug eines prominenten Gefängnisinsassen

    Auszug aus LG Offenburg, 15.11.2022 - 2 O 20/21
    Denn auch durch unterhaltende Beiträge kann Meinungsbildung stattfinden; solche Beiträge können die Meinungsbildung unter Umständen sogar nachhaltiger anregen und beeinflussen als sachbezogene Informationen (BGH, Urteil vom 28.10.2008 - VI ZR 307/07, juris Rn. 13 m. w. N. auf die Rechtsprechung des BGH und des BVerfG).

    Auch durch satirische Beiträge kann Meinungsbildung stattfinden, zumal unterhaltende Beiträge die Meinungsbildung unter Umständen sogar nachhaltiger anregen und beeinflussen können als sachbezogene Informationen (vgl. BGH, Urteil vom 28.10.2008 - VI ZR 307/07, juris Rn. 13 m. w. N.).

  • OLG Karlsruhe, 26.05.2006 - 14 U 27/05

    Geldentschädigungsanspruch wegen Ausstrahlung eines Interviews

    Auszug aus LG Offenburg, 15.11.2022 - 2 O 20/21
    Eine erteilte Einwilligung gilt deshalb nur für Bildnisverbreitungen in einem Rahmen, der nicht in einem Missverhältnis zu der Bedeutung steht, die der Betroffene selbst in erkennbarer Weise der den Gegenstand der Aufnahme bildenden Thematik beilegt (OLG Karlsruhe, Urteil vom 26.05.2006 - 14 U 27/05, BeckRS 2006, 6657).

    Werden Fernsehaufnahmen in einem Rahmen gesendet, der der Thematik nach der erkennbaren Einschätzung des Betroffenen nicht angemessen ist, so ist ihre Veröffentlichung von einer grundsätzlich erteilten Einwilligung nur dann gedeckt, wenn der Betroffene zuvor über die Einzelheiten der geplanten Verbreitung - insbesondere über das Niveau der Sendung und den Zusammenhang, in den der Beitrag gestellt werden sollte - unterrichtet worden war (OLG Karlsruhe, Urteil vom 26.05.2006 - 14 U 27/05, BeckRS 2006, 6657).

  • OLG München, 07.07.2009 - 18 W 1391/09

    Satirische Darstellung eines ans Kreuz genagelten Fußballtrainers: Abwägung

  • BGH, 03.02.2011 - V ZB 54/10

    Grenzüberschreitende Insolvenz innerhalb der EU: Anwendbares Recht auf die

  • BVerfG, 03.06.1987 - 1 BvR 313/85

    Strauß-Karikatur

  • BGH, 28.07.2016 - I ZR 9/15

    auf fett getrimmt - Grenzen freier Benutzung von urheberrechtsgeschützten Fotos:

  • BGH, 26.10.2006 - I ZR 182/04

    Sixt-Werbung mit Lafontaine-Bild wegen satirischer Natur zulässig

  • BGH, 24.02.2022 - I ZR 2/21

    "SIMPLY THE BEST - die Tina Turner Story" - Darf mit Doppelgängerin geworben

  • BVerfG, 26.06.1990 - 1 BvR 1165/89

    Postmortale Schmähkritik

  • BGH, 10.01.2017 - VI ZR 561/15

    Zur Ermittlung des Aussagegehalts von Äußerungen in einer Satiresendung

  • EGMR, 10.07.2014 - 48311/10

    BILD-Artikel zu Gerhard Schröder und Gazprom zulässig

  • BGH, 10.03.2009 - VI ZR 261/07

    BGH weist Klage gegen RTL-Fernsehbeitrag über Enkel des Fürsten Rainier von

  • BGH, 03.06.1986 - VI ZR 102/85

    Vermarktung eines Firmenemblems als Scherzartikel

  • BGH, 10.01.2017 - VI ZR 562/15

    Zur Ermittlung des Aussagegehalts von Äußerungen in einer Satiresendung

  • BGH, 08.02.1994 - VI ZR 286/93

    Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts eines Unternehmens durch

  • BGH, 01.07.2008 - VI ZR 243/06

    Shopping mit Putzfrau auf Mallorca

  • BGH, 28.09.2004 - VI ZR 305/03

    BGH weist Revision des Springer Verlages im Rechtsstreit gegen eine Tochter der

  • BVerfG, 14.09.2010 - 1 BvR 1842/08

    Carolines Tochter

  • BGH, 24.07.2018 - VI ZR 330/17

    Zur Prüfpflicht des Betreibers einer Internet-Suchmaschine bei

  • BVerfG, 09.02.2017 - 1 BvR 967/15

    Zur Abbildung von Prominenten im öffentlichen und im privaten Raum durch die

  • LG Berlin, 26.07.2012 - 27 O 14/12

    Verletzung von Persönlichkeitsrechten durch die Sendung Frauentausch

  • BGH, 09.04.2019 - VI ZR 533/16

    Beurteilung der Zulässigkeit einer Bildberichterstattung nach dem abgestuften

  • OLG Karlsruhe, 23.06.2021 - 6 U 190/20

    Erklärter Antisemit - Bezeichnung eines Politikers als "erklärter Antisemit und

  • OLG München, 06.03.2007 - 18 U 3961/06
  • OLG München, 13.01.2009 - 18 U 4520/08

    Allgemeines Persönlichkeitsrecht: Konkludente Einwilligung in die

  • OLG Frankfurt, 21.01.1988 - 6 U 153/86

    Das "berechtigte Interesse" im Sinne des § 23 Abs. 2 KUG

  • KG, 19.03.2010 - 9 U 163/09

    Recht am eigenen Bild: Veröffentlichung von Bildaufnahmen einer gewalttätigen

  • KG, 28.08.1998 - 25 U 7198/97

    Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts durch Weitergabe eines Fotos

  • KG, 07.01.2021 - 10 U 1106/20

    Unterlassungsanspruch bei Identifizierbarkeit aufgrund Drittberichterstattung

  • OLG München, 04.05.2006 - 29 U 3499/05
  • LG München I, 30.10.2015 - 9 O 5780/15

    Abgewiesene Klage in unterlassungsrechtlicher Streitigkeit

  • BGH, 25.10.2011 - VI ZR 93/10

    Prüfpflichten für Hostprovider - Blogspot

  • EuGH, 01.03.2005 - C-281/02

    Owusu

  • BGH, 06.04.1976 - VI ZR 246/74

    Ersatz der Aufwendungen für eine Anzeigenaktion bei Verletzung des

  • BGH, 23.02.2006 - III ZB 50/05

    Entscheidung im Verfahren über die Vollstreckbarkeit eines Schiedsspruchs bei

  • LG Köln, 09.04.2008 - 28 O 690/07

    Haftung für Urheberrechtsverletzungen auf Internetplattform

  • OLG Karlsruhe, 28.11.2023 - 14 U 620/22

    Unterlassungs- und Löschungsansprüche von Boris Becker gegen Oliver Pocher wegen

    Auf die Berufung des Klägers wird das Urteil des Landgerichts Offenburg vom 15.11.2022, Az. 2 O 20/21, wie folgt abgeändert:.
  • OLG Brandenburg, 14.03.2023 - 3 W 142/22

    Fehlen der Verfügungsbefugnis des Schuldners während des Insolvenzverfahrens;

    Das Abkommen über den Austritt des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union vom 31.01.2020 sieht für Insolvenzverfahren in Art. 67 III lit c eine Übergangsregelung dahingehend vor, dass für diejenigen Insolvenzverfahren, die vor dem Ablauf der bis zum 31.01.2020 dauernden Übergangszeit eröffnet wurden, weiterhin die VO EU 2015/848, d.h. die EuInsVO idF seit dem 26.06.2017 zur Anwendung gelangt (LG Offenburg, Urt vom 15.11.2022 - 2 O 20/21, juris, Rn. 43-46); für (wie vorliegend) zuvor eröffnete Insolvenzverfahren gilt nach Art. 84 II EuInsVO weiterhin die EuInsVO in ihrer vorausgehenden Fassung durch die VO EG 1346/2000.
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